Freiwillige Feuerwehr Bad Wilsnack

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Geschichte der FF Bad Wilsnack

Anbei ein kleiner Auszug aus der Chronik von Burghard Wollny, die er für die Jahre 1992-2005 fertigte.

 

 Es war im Jahre 1894, als sich der damalige Bürgermeister von Wilsnack, Jürgens, dafür einsetzte, eine Freiwillige Feuerwehr zu gründen. Er beruhte auf dem Standpunkt, dass eine Pflichtfeuerwehr niemals das leisten kann, was eine Freiwillige Feuerwehr zustande bringt.

Am 12. August 1894 wurde eine Versammlung einberufen, bei der die Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr mit 90 anwesenden Wilsnackern besprochen wurde.

Um den 16. und 23. September gleichen Jahres fanden dann Generalversammlungen statt und 87 Mitglieder erklärten ihren Beitritt. Damit wird der 16.September 1894 als Gründungstag angesehen. 

Sechs Jahre vergingen, ohne das die Bereitschaft der Bürger genutzt wurde. Im Jahr 1900 wurde der Gedanke der FF erneut aufgegriffen. Die Mitglieder fassten den Beschluss, die Bekleidungsgegenstände aus eigenen Mitteln anzuschaffen. Die Stadt sollte nur noch die Ausgaben für die anderen Ausrüstungsgegenstände bestreiten. Aber die Zahlungen seitens der Stadt blieben lange aus. Es wurde 1903 auf der Generalversammlung die Satzung neu angenommen und ein neuer Vorstand gebildet. Diese neu gebildete Wehr entwickelte ein reges Leben. Bis 1928 hatte sie 35 größere Brände bekämpft.

Neuanschaffungen brachten für die Wehr immer wieder neue Sorgen denn die finanzielle Unterstützung durch die Stadt war nicht ausreichend. So bewilligte z.B. die Stadt 1931 nur 300 Mark für Löschgeräte, so das die Wehr noch etwa 700 Mark aus Mitgliedsbeiträgen zusteuern musste. (Interessant ist vielleicht auch das die Stadt mit 572.260,58 DM verschuldet war) Damit war die Stadt kaum noch zahlungsfähig und die Lage der Handwerker und Betriebe sehr schlecht.

Im Jahr 1938 wurde die Ausrüstung durch die Anschaffung eines gebrauchten Mannschaftswagen verbessert. Die Wehr bestand 1939 aus:

84    aktive Mitglieder

42    Mitglieder der Alters- und Ehrenabteilung und

71    zahlende Mitglieder

Im Krieg wurden von der Berliner Berufsfeuerwehr mehrere Löschfahrzeuge in Wilsnack untergestellt, die aber wieder nach Berlin gegeben werden mussten. Als Anerkennung und Dank bekam die Wehr ein Löschfahrzeug LF8-TS8 geschenkt.

Von der Einsatzbereitschaft der Wehr überzeugte das Jahr 1954, da wurde die Wehr zu 30 Einsätzen gerufen. Im gleichen Jahr wurde Ernst Zimbal Wehrführer

Die Bedeutung der Wilsnacker Kameraden wurde dadurch anerkannt, das vom Feuerwehrverband der Bau eines neuen Gerätehauses geplant wurde. Am 18. September 1960 wurde dieses Haus feierlich übergeben. Zu damaliger Zeit hatte das Haus einen Wert von 150.000 Mark.

Im gleichen Jahr bildetet sich der Spielmannszug unter der Leitung von Friedrich-Karl-Schütt.

1965 bekam die Wehr ein neues Löschfahrzeug vom Typ LF-16 das die Bevölkerung bei einer Großübung bewundern konnte.

In den folge Jahren erweiterte sich die Technik stetig und die Aufgaben wurden größer.

So arbeitete man unteranderem im Brandschutzzug des Kreis Perlebergs mit.

Am 28.10.76 kam es zu einem Großbrand im Stadtgebiet, dieses Feuer vernichtete die Schlossschule der Stadt.

Im Jahre 1985 wurde der FF Bad Wilsnack unter der Leitung ihres Wehrführers Udo Schmidt der Titel: „Vorbildliche Freiwillige Feuerwehr“ von der Kreisverwaltung verliehen. Dieser Titel wurde in den folge Jahren erfolgreich verteidigt.

In den nächsten Jahren erweiterte sich die Technik so massiv, das das alte Feuerwehrhaus seinen Anforderungen nicht mehr entsprach. Alle nur ergreifbaren Möglichkeiten wurden von seitens der Stadt als auch des Landes Brandenburg genutzt, um eine hoch moderne Feuerwache entstehen zu lassen. Im Oktober 1993 konnte der Wehrführer A. Stade aus der Hand des Bürgermeisters Gappa den Schlüssel für die neue Feuerwache übernehmen.


Wehrführer der FF Bad Wilsnack:

1894 Bezirksschornsteinfeger Hahn

1903 Gastwirt W. Schröder

1907 Kaufmann Storbeck

1923 Bauunternehmer Backstein

1939 Klempnermeister Helbig

1945 Ernst Schmidt

1946 Buchhändler Witting/Stuver

1947 Glasermeister Schulz

1954 Ernst Zimbal

1969 Wolfgang Aschenkampff

1980 Jürgen Winter

1984 Malermeister U. Schmidt

1992 Revierförster A. Stade 

1999 Reinhold Kübek

2003 Burghard Wollny

2005 Marco Franke